Zehn Prinzipien für verantwortungsvolle Investitionen in die Ernährungssysteme
Die FAO stellte an einer Konferenz ihre zehn Prinzipien für verantwortungsvolle Investitionen in die Landwirtschaft und in die Ernährungssysteme vor.
Gemäss den Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung bis im Jahr 2050 von heute 7,4 Milliarden auf 9 Milliarden ansteigen. Die Boden- und Wasserressourcen bleiben hingegen begrenzt. Wenn man zudem bedenkt, dass heute etwa zwei Milliarden Menschen in Armut und Hunger leben, "ist dies eine enorme Herausforderung für die Ernährungssysteme dieser Welt; es sind umfassende Investitionen notwendig", führte Marcela Villareal ein. Die Direktorin der Food and Agriculture Organization (FAO) stellte Ende April 2016 die zehn Prinzipien für verantwortungsvolle Investitionen in die Landwirtschaft und in die Ernährungssysteme am Landwirtschaftlichen Institut in Grangeneuve (FR) vor. Die Veranstaltung hatten die FAO, der Bundesamt für Landwirtschaft, Agridea und der Kanton Freiburg gemeinsam organisiert.
Jährliche Investitionen von 83 Milliarden
Die Prinzipien wurden vom Committee on World Food Security der FAO erlassen. Es geht davon aus, dass für die Steigerung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion durchschnittlich 83 Milliarden Dollar pro Jahr erforderlich sind. Das Komitee vereint Regierungen, Organisationen aus der Privatwirtschaft, internationale Forschungsinstitute, internationale Finanzinstitute sowie Organisationen der Vereinten Nationen. "Die Diskussionen wurden über zwei Jahre geführt, bis sich die Akteure – zu denen auch die Schweiz zählt – schliesslich auf die zehn Prinzipien einigten", erinnerte der Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, Bernard Lehmann. Insgesamt sollen sie die gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit der Landwirtschaftssysteme verbessern und den Bevölkerungen zugutekommen, die von Nahrungsunsicherheit bedroht sind.
Die zehn Prinzipien des Committee on World Food Security sind nicht verpflichtend. Nun gilt es einen Weg für deren Anwendung zu finden, sei es auf Regierungsebene, auf dem Markt, bei den Produzenten oder bei den Verarbeitern. Auch die Schweizer Eidgenossenschaft muss in den kommenden Monaten erklären, wie sie die Prinzipien umsetzen will. Für die Teilnehmenden der Veranstaltung in Grangeneuve wird eine der grössten Herausforderungen sein, den Beruf des Landwirts für junge Generationen attraktiv zu gestalten. Sowohl in der nördlichen wie in der südlichen Hemisphäre.
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- Committee on World Food Security