"Wir müssen unsere Kapazitäten entwickeln"
Es ist Halbzeit für das NFP 69. Während die zweite Forschungsphase anläuft, publizieren die in der ersten Phase aktiven Forschungsgruppen ihre Resultate. Der Präsident der Leitungsgruppe, Professor Fred Paccaud, zieht eine Zwischenbilanz.
Das Nationale Forschungsprogramm "Gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittelproduktion" (NFP 69) hat die halbe Renndistanz zurückgelegt. Welches sind die ersten Lehren, die Sie daraus ziehen können?
Fred Paccaud: Wir mussten feststellen, dass es schwierig ist, in der Schweiz Gruppen aus Forschung und Entwicklung zu finden, die zugleich im Bereich der Produktion von Lebensmitteln und in der öffentlichen Gesundheit arbeiten. Dabei ist die Verbindung zwischen Ernährung und Gesundheit eine grundlegende Herausforderung der kommenden Jahrzehnte. Daher gilt es unsere Kapazitäten zu entwickeln. Da wir in beiden Bereichen über exzellente Teams verfügen, beginnen wir auf einer guten Grundlage.
Was erwarten Sie von den Forschungsprojekten der zweiten Phase?
Die zweite Phase wurde konzipiert, um die Verbindung zwischen den Disziplinen zu fördern. Alle drei bewilligten Projekte befassen sich mit der ganzen Nahrungskette – von der Landwirtschaft bis zum Konsumenten. Wir müssen die Mittel finden, um diese Zusammenarbeiten dauerhaft zu verankern.
Die Projekte der ersten Phase kommen zum Abschluss. Was erwarten Sie von diesen Teams?
Wir Mitglieder der Leitungsgruppe freuen uns, die Resultate der 20 beteiligten Forschungsteams zur Kenntnis nehmen zu können. Wir wünschen uns, dass die Resultate der einen auch für die anderen nützlich sind, im Sinne einer gegenseitigen Inspiration. Das wird den Schlussbericht des NFP 69 bereichern. Der Austausch findet anlässlich des nächsten "Research Progress Report Meetings" statt, an dem sich die einzelnen Gruppen vernetzen und die Synthese des Programms vorbereiten können. Wir zählen über das Ende der Projekte hinaus auf den Einsatz der einzelnen Forschungsgruppen.
Wie reihen sich die europäischen Projekte Foodball und Mirdiet in das Programm ein?
Sie werden in einem europäischen Rahmen finanziert, sind jedoch integraler Bestandteil des NFP 69. Sie tragen zu einem besseren Verständnis der Mechanismen der menschlichen Ernährung bei und schliessen eine anfängliche Lücke.